Anbau und Ernte von Kaffee

Von der grünen Bohne zum schwarzen Glück.

Fakten, Fakten, Fakten

Auf dem gesamten Globus verteilen sich ca. 15 Milliarden Kaffeebäume. Wachsen diese natürlich, können sie eine Höhe von 18 Metern erreichen. Auf den Plantagen werden sie auf Strauchhöhe (immerhin noch bis zu 3 Metern) zurückgeschnitten.
Über 4 lange Jahre muss eine Kaffeepflanze großgezogen und geschützt werden, bevor sie die ersten Früchte trägt. Ihre Lebensdauer beträgt etwa 25 Jahre.
Die jährliche Erntemenge eines Strauches entspricht etwa einem Pfund Kaffee. Um einen Sack Rohkaffee zu 60 Kilogramm zu füllen, müssen also rund 100 gut tragende Arabica-Bäume abgeerntet werden.

Der Ursprung

Die Anbaugebiete für Kaffee befinden sich in der gesamten Tropenzone der Erde, besonders in tropischen Höhenlagen. Sie sind auf 80-90 Länder verteilt, die wichtigsten liegen in Zentral- und Südamerika, Ostafrika und Südostasien.
Hier sind die Bedingungen für die empfindliche Kaffeepflanze optimal: Temperatur, Wasser, Wind, Sonnenschein, Anbauhöhe und die Bodenbeschaffenheit müssen 100-prozentig aufeinander abgestimmt sein. Schon ein leichter Morgenfrost in Verbindung mit Wind kann die gesamte Ernte erheblich beeinträchtigen.

Die Kaffeebohne

Die Kaffeebohnen sind die Samen der Kirschen, die etwa ein Jahr lang am Kaffeebaum reifen. Dabei entwickeln sie keinen besonderen Geschmack, dieser wird den Bohnen erst mit dem Rösten eingehaucht. Die Blüten des Kaffeebaums, die nur wenige Stunden blühen, duften nach Jasmin.
Die Bohnen nehmen über ein Drittel der Kirsche ein, der Rest verteilt sich auf das Fruchtfleisch der Kirsche, die so genannte Pulpe (39%), den Fruchtschleim (17%) sowie die Pergament- und Silberhaut (1,7%).
Am Ursprung der Entwicklung von Kaffee steht die Gattung „Coffea“. Aus ihr entwickelten sich die Sorten „Coffea Arabica“ und „Coffea Robusta“, die uns mit ihren Früchten den Genuss von Kaffee ermöglichen.

Der Anbau

Kaffee wird im sogenannten Kaffeegürtel um den Äquator herum angebaut. Die Kaffeepflanze wächst langsam und stellt hohe Ansprüche an ihre Umgebung. Temperatur, Sonnenschein, Niederschlag, Bodenbeschaffenheit und Höhenlage müssen in ganz bestimmter Weise aufeinander abgestimmt sein, um eine hervorragende Qualität zu garantieren. Hierbei stellen die beiden Sorten – Arabica und Robusta – etwas unterschiedliche Ansprüche. Zum Beispiel bevorzugt Robusta im Gegensatz zum Arabica regenreichere Regionen. Die Coffea Arabica kann nur in luftigen Höhen von 600 – 1800 Metern gedeihen (daher der Name Hochlandkaffee), erzeugt dadurch aber sehr hochwertige Bohnen und macht ca 75% der Weltproduktion aus. Die Arabica Bohne zeichnen eine feine Säure und ein ausgeprägtes Aroma aus, während die Bohnen der Coffea Robusta einen kräftigen, leicht erdigen Geschmack aufweisen.

Die Ernte

Sobald die Kirschen gelb oder rot und damit reif sind, beginnt die Ernte: Per Hand müssen die Bohnen verlesen werden, da sich an einem einzelnen Ast sowohl reife und unreife Kirschen als auch Blüten befinden können. Den Weg zu den Kaffeeröstern in aller Welt treten die Bohnen jedoch ohne die schützende Hülle der Kirschen an: Um sie davon zu befreien, gibt es zwei Arten der Bohnenaufbereitung:

Das trockene Verfahren

Das trockene Verfahren ist sehr einfach: Die Kirschen werden zum Trocknen in der Sonne ausgebreitet. Sobald das Fruchtfleisch an Flüssigkeit verloren hat, trennt eine Schälmaschine die Bohne vom Rest der Kirsche. 

Das nasse Verfahren

Das nasse Verfahren ist aufwändiger und benötigt mehr Zeit. Ein Wassertank beherbergt bei dieser Methode die Bohnen über Nacht. Die reifen Kirschen quellen auf und sinken ab, während die unreifen an der Oberfläche schwimmen und am nächsten Morgen leicht abgeschöpft werden können.
Ein sogenannter „Entpulper“ quetscht die Pulpe, also das Fruchtfleisch, von der Bohne. Unter fließendem Wasser werden die Bohnen gereinigt. Nach dem Trocknen werden Pergamenthülle und Silberhaut in einer Mühle maschinell abgetrennt.
Nach dem Verlesen kann sich das Ergebnis sehen lassen: Die Farbe der Bohnen ist hellgrün und nach dem Rösten verwöhnen uns eine feine Säure und ein volles Aroma. Das Ergebnis dieser Verfahren sind die noch grünen Kaffeebohnen. Gesiebt, nach Größe und Gewicht sortiert und klassifiziert, geht es jetzt los auf die große Fahrt zu den Kaffeeherstellern der Welt.