Hier beginnt die Kaffee-Karriere. Ein kurzer Abriss über die Kaffeegeschichte.
Die Geschichte des Kaffees
- Um 800 – Die Kirschen aus Kaffa
- Um 1000 – Der Beginn der Kaffee Karriere
- Um 1400 – Die Geburtsstunde des Röstkaffees
- Um 1500 – Kleine Bohne ganz groß
- Um 1600 – Kaffeehandel in Europa
- Um 1700 – Kaffeeehandel in Europa
- 1714 – Kaffeeanbau rund um den Globus
- 1750 – Der Geburtstag des Sonnenkönigs
- 1750 – Kafeebuden und Konzert-Cafés
- 1800 – Das Jahrhundert der Kaffeehaus-Kultur
- Um 1900 – Das Lieblingsgetränk der Deutschen
- 2000 – Eine unendliche Geschichte
Um 800: Kirschen aus Kaffa
Kaffee ist schwarz, die Bohnen werden geröstet und es ist das Lieblingsgetränk der Deutschen zum Frühstück. Das war längst nicht immer so: Die Karriere des Kaffees begann in Afrika. Die Bewohner der Region Kaffa im Hochland Äthiopiens entdeckten, dass die belebende Wirkung der Beeren des Kaffeebaums auf deren Kerne zurückzuführen ist. Anstatt wie bisher die Beeren zu kauen, zerstampften die Bewohner die Kerne und vermischten sie mit Tierfett, um auf ihren Kriegszügen von der eiweißreichen und anregenden Wirkung zu profitieren.
Um 1000: Beginn der Kaffee Karriere
Den Einheimischen der äthiopischen Provinz Kaffa kam jedoch nicht die Idee, die Frucht mit der anregenden Wirkung zu kultivieren und zu verkaufen. Es waren die Landwirte des benachbarten Jemen, die die Sträucher mit den rot-gelben Beeren als Erste anpflanzten und in Umlauf brachten.
Um 1400: Die Geburtsstunde des Röstkaffees
Die ca. 1000 Jahre alte Idee, aus den Früchten des Kaffeebaums einen Sud zu brauen, war die Geburtsstunde des Kaffees. Im Jemen wurden zunächst die ungerösteten, grünen Bohnen zu einer unansehnlichen, streng riechenden grauen Masse verkocht, die mit dem Getränk in unserer Kaffeekanne noch recht wenig zu tun hatte.
Im ausgehenden 14. Jahrhundert wurde der Kaffee zum ersten Mal geröstet. Dieser Vorgang beschert uns heute den typisch aromatischen Geschmack des Kaffees.
Um 1500: Kleine Bohne ganz groß
Über das Rote Meer findet der Kaffee aus Jemen seinen Weg nach Mekka. Die Pilger, die bereits seit Jahrhunderten aus aller Welt in diese Stadt ziehen, verbreiten die Kunde dieses neuartigen Getränks. Über Kairo und Damaskus führt der Weg der kleinen Bohne nach Istanbul. Hier kosten die ersten Europäer das flüssige Gold und bringen das Geschäft mit dem Kaffee ins Rollen
Um 1600: Kaffeehandel in Europa
Mitte des 17. Jahrhunderts entsteht in Venedig das erste Kaffeehaus außerhalb der islamischen Welt und die berühmten Kaufleute Venedigs gründen den ersten Handelsplatz für die Rohware Kaffee. Während hier noch über die original orientalischen Bohnen verhandelt wird, bauen die Holländer bereits ihre eigenen Plantagen auf. Schon bald trägt die Arbeit der Oostindischen Compagney der Niederländer Früchte: Die erwirtschafteten Kaffeebohnen landen 1711 mit der ersten Kaffeeladung in Amsterdam.
Um 1700: Kaffeeanbau rund um den Globus
Seit Anfang des 18. Jahrhunderts vergrößert die Bohne mit dem besonderen Aroma ständig ihr Reich. Die Anbaugebiete verteilen sich in den tropischen Zonen rund um den Äquator, dem sogenannten Kaffeegürtel. Brasilien als Hauptproduzent teilt sich mit seinem Nachbarn Kolumbien etwa die Hälfte der Rohkaffeeproduktion. Insgesamt verteilt sich der Anbau heute auf 90 Länder. Ausführliche Informationen über die verschiedenen Anbaugebiete finden Sie unter Herkunftsländer.
1714: Der Geburtstag des Sonnenkönigs
Der Bürgermeister Amsterdams, stolzer Besitzer der ersten Kaffeeplantage in europäischer Hand, verschenkt im Jahre 1714 einen knapp zwei Meter hohen Kaffeestrauch an Ludwig XIV., Sonnenkönig von Frankreich. Ein Jahr später mischen auch die Franzosen im Kaffeeanbau mit und eifern den Holländern in ihrem Geschäftssinn nach. Die französischen Kolonien auf der Karibikinsel Haiti werden mit dem Anlegen und der Bewirtschaftung eigener Plantagen beauftragt.
1750: Kaffeebuden und Konzert-Cafés
Englische Studenten trafen sich Mitte des 18. Jahrhunderts in so genannten „Penny Universitäten“ – hier konnten sie ihren Kaffee für einen Penny erwerben.
In Österreich entwickelten sich seit Ende des 18. Jahrhunderts neben den Kaffeehäusern zunehmend „Konzert-Cafés“, in denen Besucher die neuesten Werke berühmter Walzerkomponisten genießen konnten. Und noch heute gibt es in Wien eine große Zahl traditioneller Kaffeehäuser.
1800: Das Jahrhundert der Kaffeehaus-Kultur
In ganz Europa wurde der Kaffee schnell durch die entstehende Kaffeehaus-Kultur verbreitet. Künstler, Literaten, Diplomaten, Staatsmänner und Philosophen lernten hier den Kaffee kennen. In Venedig, Oxford, London, Paris und Wien saßen sie bei einer dampfenden Tasse zusammen und diskutierten die Zeichen der Zeit. Kaffeehäuser wurden für viele Menschen zu wichtigen Treffpunkten.
Um 1900: Das Lieblingsgetränk der Deutschen
Kaffee wird zum Volksgetränk. Sogenannte Volkskaffeehäuser entstehen und der Kaffeeklatsch wird zur Lieblingsbeschäftigung der Deutschen. Auch die Zubereitung des Kaffees entwickelt sich weiter: schon 1855 wurde bei der Weltausstellung in Paris die erste Espresso-Maschine vorgestellt. Doch erst im 20. Jahrhundert trat der kleine schwarze Caffè seinen Siegeszug um die Welt an, nachdem 1905 in Italien die erste kommerzielle Espressomaschine auf den Markt gebracht wurde. Heute ist der Espresso nicht mehr wegzudenken als Getränk, das die Lebensart des gesamten Mittelmeerraumes widerspiegelt.
2000: Eine unendliche Geschichte
Die Popularität des Kaffees wächst und gedeiht. Mit dem Einzug in den Alltag entwickelte sich die Kultur des Kaffeetrinkens weiter. Heute wird das Lieblingsgetränk der Deutschen als Kaffee, Cappuccino, Espresso oder Café au lait in Restaurants, Cafés und in den letzten Jahren auch immer häufiger in „Coffeeshops“ angeboten.