Filter

Der Pariser Erzbischof Jean Baptiste de Belloy (1707 – 1808) war der Meinung, dass Kaffee nicht kochen dürfe und entwickelte eine noch heute in Frankreich gebräuchliche Methode der Filterung und Filterkanne. Die De Belloy Kanne besteht aus mehreren Teilen. Auf der eigentlichen Kanne sitzt ein passender Filter, in dem sich in der Regel ein Stempel zum Festdrücken des Kaffeemehls befindet, sowie ein oben aufgesetzter Wasserverteiler. Der Ausguss ist durch einen Stöpsel verschlossen damit das Wasser nicht zu schnell durch das Kaffeemehl läuft. Das kochende Wasser wird von oben auf das Mehl geschüttet und tropft anschließend gefiltert in die Kanne.

Die De Belloy Kanne ist die erste Filterkanne, in der der Zubereitungsprozess kontrolliert abläuft. De Belloy hatte entdeckt, dass gepresster=komprimierter Kaffee und die Lochung des Filters die Durchflusszeit beieinflussen. Die Durchflusszeit ist entscheidend für den Extrktionsgrad und damit elementar für den Kaffeegeschmack. Obgleich die  De Belloy Kanne nie patentiert wurde, ist sie die Mutter aller Filterkannen.

In der Folgezeit wurden viele verschiedene Filtertypen entwickelt. Als Filtermaterial verwendete man Papier, feine Seide, Porzellan, Metall…..

Eine Art der Filterkanne ist die neapolitanische Kaffeekanne. Sie besteht aus zwei fest zusammen geschraubten Teilen mit einem Sieb dazwischen. In einem befindet sich das Wasser und im Zwischenstück das Kaffeemehl. Die Kanne wird auf den Herd gestellt oder von unten erhitzt. Sobald das Wasser kocht, wird die Kanne um 180° gedreht, so dass das heiße Wasser durch das Mehl läuft und gefiltert wird. Varianten der neapolitanischen Kaffeekanne sind: 

– Potsdammer Ei
– Russisches Ei
– Kippkanne